Auf den ersten Blick sind die Kieferorthopädie und die Logopädie zwei paar Stiefel. Doch bei näherer Betrachtung wird einem recht schnell klar, dass sich beide Fachrichtungen sehr gut ergänzen und unterstützen. Es kommt sogar häufig vor, dass Kieferorthopäden ihre Patienten zu Logopäden schicken und umgekehrt. In unserer Fachpraxis für Kieferorthopädie Dr. Schneider & Collegen in Mannheim bieten wir unseren Patientinnen und Patienten im Bedarfsfall eine logopädische Therapie bei kooperierenden logopädischen Praxen an. Wie die beiden Behandlungsfelder zusammenarbeiten, erklären wir nachfolgend.
Warum sollten Kieferorthopäden und Logopäden zusammenarbeiten?
Kieferorthopäden behandeln Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers, Logopäden kümmern sich
um muskuläre Fehlfunktionen der Zunge und der gesamten Mundmuskulatur, sowie um Störungen der Laubildung, also der Sprache. Für eine erfolgreiche Behandlung in beiden Bereichen, muss man Zähne, Kiefer und die Mundmuskulatur als Ganzes betrachten. So können gewisse Sprachprobleme wie zum Beispiel das Lispeln auf längere Sicht dazu führen, dass Zahnfehlstellungen entstehen. Andersherum können Zahn- und Kieferfehlstellungen dazu führen, dass Sprachprobleme entstehen. Es ist also wichtig, dass Kieferorthopäden und Logopäden eng zusammenarbeiten.
Wann muss im Rahmen der Kieferorthopädie eine logopädische Behandlung erfolgen?
Natürlich können Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers angeboren sein. Doch in manchen Fällen hängen sie mit Muskelfunktionsstörungen zusammen. So können beispielsweise falsches Schlucken, eine fehlende Nasenatmung bzw. ein fehlender Lippenschluss, Lispeln oder auch eine falsche Ruhelage der Zunge zur Entstehung von Zahnfehlstellungen führen. Diese mit einer Zahnspange zu korrigieren, bringt nur einen kurzfristigen Erfolg. Werden die Muskelfunktionsstörungen, die die Ursache der Fehlstellungen sind, nicht behoben, ist ein Rückfall sehr wahrscheinlich. In solchen Fällen müssen Patienten also einen Logopäden aufsuchen.
Wann schicken Logopäden ihre Patienten zum Kieferorthopäden?
Doch auch andersherum kann der Fall auftreten, dass Sprachstörungen durch Zahn- oder Kieferfehlstellungen hervorgerufen werden. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Frontzahnstufe so groß ist, dass die Lippen nicht geschlossen werden können.
Auch ein zu schmaler Gaumen kann dazu führen, dass die Zunge keinen Platz findet und so eine Zungenfehlfunktion entstehen kann.
In diesen Fällen ist zusätzlich zur logopädischen Therapie eine kieferorthopädische Behandlung nötig.